Wann ist etwas "gut genug" bzw. wann "genügst Du"? Warum muss es, müssen wir immer "noch besser" werden - warum muss das Bild, der Anspruch den wir in uns tragen der Perfektion der Vorgaben zwingend ebenbürtig, ja besser noch eine Messlatte drüber sein? Und wann genau ist es denn "perfekt"? Reicht es dann wirklich - oder geht da nicht immer noch ein bißchen mehr?
Schon wieder nicht gut genug ...
Warum diese klaren Definitionen wann etwas "richtig" ist. Wie genau "Erfolg"aussehen muss? Dass die "richtige Beziehung" nur dann richtig ist, wenn sie gewissen Vorgaben, vermeintlichen richtigen Visionen, Annahmen der inneren Standards entspricht und bei vielen den Beisatz "nur in Richtung Ewigkeit lizenziert" zeigt? Dass der Mann, die Frau, nur dann "Der / Die Richtige" ist, wenn es "für ewig" bleibt - ansonsten bekommt das Projekt den Stempel "gescheitert" drauf und Du selber den Eintrag ins Versagensheft der Prüfungen des Lebens "wieder versagt - wieder nicht geschafft". Und bei den meisten den leisen, roten Strich über das Erleben des Seins - "erneute Bestätigung: nicht gut genug". Ob das nun die "nicht dauerhafte Beziehung", der "nicht erfolgsbringenden Job", die ausbleibende "Anerkennung" in welchem Setting auch immer oder einen geschossenen Bock des kleinen "Fehlers" im Alltag ist - die Plattformen dieser "Versagensprägung" kann durchaus spannende Formen annehmen.
Was aber, wenn nicht wir, sondern der Anspruch, den wir uns gesetzt haben "nicht richtig" war? Was, wenn die Erwartung es auf eine ganz bestimmte Art und Weise und "dauerhaft schaffen zu müssen" ein kompletter Irrsinn ist? Was, wenn diese Vorgaben, Annahmen, Regeln wie etwas zu sein hat und die Schlussfolgerungen, was es bedeutet, wenn die Ansprüche nicht erfüllt werden, gar nicht deine eigenen sind? Sondern alte unbewusste Laufmaschen der Suche einer Anerkennung, der Bestätigung einer Wertigkeit, die dir dein Gewand des selbstbestimmten Seins, deiner wahren inneren Bedürfnisse, wie sie in diesem Moment gerade sind, ständig in Frage stellen bzw. laufend zerstören, da diese inneren, kindlichen Anteile, die noch immer nach dem "gut genug sein", dem "wichtig und richtig sein" , dem "es nun endlich geschafft zu haben", jetzt "gesehen zu werden und die Nummer 1 zu sein" einem vorgegebenen, gelernten Raster des Erfolgs nachlaufen, das eine fatale Realität in sich birgt - es ist NIE GENUG!
Da geht immer noch ein bißchen mehr. Diese Skala ist nach oben offen. Weil das Innerste mit einer Messlatte misst, die es bereits in deinem Leben nicht mehr gibt - die du gar nicht mehr erreichen kannst, weil diese Türe bereits geschlossen ist - Die Anerkennung deines Vaters in der Kindheit.
Diese Türe ist zu - meist schon sehr lange. Auch wenn hier genau der innere Konflikt beginnt - in der Vermeidung dies anerkennen zu wollen bzw. die Ohnmacht des Nichtwissens ob und wie diese "verschlossene Tür der Abhängigkeit" ein für allemal zu schließen und die Tür ins authentische, selbstbestimmte Wertigkeits-Leben zu öffnen ist. Ich höre den inneren Trotz und Schmerz der Überforderung schon rufen: "Neeeeeiiiiiinnnnn ! Ich will aber! Ich muss aber! Das darf nicht sein!", "Was bin ich dann sonst noch?".
Und so beginnt die nächste Runde der Suche nach der Anerkennung des Vaters in all den Stellvertretern des Lebens - ob es der Partner, der Chef, der Pfarrer, diverse Autoritäten oder ein Guru ist, der die Erlösung bringen soll. Das Scheitern ist wieder vorprogrammiert. Und nach etlichen Runden dann auch der energetische und psychische Zusammenbruch. Weil es noch immer nicht genügt.
Die Suche nach der Anerkennung des Vaters
Ich selbst kenne diese unbewusste Suche nach der Anerkennung und der bedingungslosen Liebe des Vaters. Ich verfolgte Ziele und lud mir Rücksäcke des Lebens, der anderen und des Leistens auf, ohne damals erkannt zu haben, dass es aus einem leisen Schmerz heraus war, der endlich verstummen wollte. Doch je mehr ich der Leistungsskala im Außen nachlief, umso lauter wurden die Rufe und umso intensiver die Schmerzen. Weil dies der falsche Ansatz war. Weil es hier im Außen keine Lösung gibt und da auch keine Wertigkeit zu finden ist. Und weil ich mich dadurch immer mehr von meinem wahren Sein, meinen wahren Bedürfnissen , von mir selbst entfernte.
Auch im Thema Beziehungen hatte ich diese emotional abhängige Vaterprägung meiner Vorfahrinnen automatisiert übernommen - es MUSS der Mann fürs Leben sein. Der einzige Lebenssinn ist es, den "Richtigen" zu finden und mit diesem ewig zusammen zu sein. Dann hast du es geschafft. Obwohl die Qualität "des Richtigen" einer Vaterschwingung entsprach - sprich einem Versorger, der Sicherheit und Stabilität gewährt - meist ohne prickelnde, sinnliche Erotik und dem Feuerwerk der lustvollen Begegnung. (Fachliche Anmerkung: ja, logisch! Die Erotik des Seins gehört nicht zur Vaterbeziehung. Diese Spaltung ist in vielen Beziehungen zu finden und führt deshalb auch zu großem Leid. Dazu aber ein anderes Mal).
Dieser Anspruch beendet alles, bevor es begonnen hatte - denn den damals in mir tobenden Konflikt hatte ich nicht auf meinem Bewusstseinsradar: ICH wollte damals gar nicht wirklich einen "für die Ewigkeit gebundenen Mann". Ich war selbst noch nicht dazu bereit. Mein Entwicklungsstand, meine inneren Bedürfnisse, mein Sein wollten sich selbst entfalten, sich kennenlernen, meine durch kirchliche Vorgaben in den Keller vergrabene Lust der Lebendigkeit, der Sinnlichkeit auspacken und erotische Highlights der Ekstase leben - und nicht, so waren jedoch die Bilder der Vorgaben einer "sicheren, für die Ewigkeit dauernden, geordneten Beziehung": als brave Ehe-Frau um 17.00 Uhr zuhause zu sein, dem Manne zu dienen, das Abendessen zu kochen und die eigenen Bedürfnisse hinten an zu stellen. Selbstentfaltung? Sexuelle Phantasien? Die Lust der Frau als Entwicklungsplattform? WTF.
Dies führte nur zu Enttäuschungen, Verletzungen und falschen Rückschlüssen über "meine Wertigkeit als Frau", meine "Schaffensfähigkeit für das was ich will" - weil ich damals glaubte ich suche den Mann fürs Leben, doch bekam ich eine Mogelpackung der Überraschungseier nach der anderen. Bis ich erkannte wo der Haken, sprich besser gesagt, die Suche nach dem verlorenen Vaterbild, begraben war.
Deshalb ist es für das eigene Lebens-, wahre Erfolgs-, vor allem aber Liebesglück unumgänglich die Türen der Verletzungen, gelernten Perfektions-Ansprüchen, Anerkennungsbedingungen an ein nicht mehr bestehendes Vater-Phantom zu schließen und sich selbst, in vollem Maße anzunehmen sowie vor allem die eigenen Bedürfnisse kennen und annehmen zu lernen. Wo auch immer diese gerade stehen mögen - vielleicht auch NICHT dem "wie etwas sein SOLL nach Aussagen der Regeln und der Normen" entsprechen.
Was will ICH wirklich? Wo stehe ICH heute?
Ist das, was ich generell in mir will, heute vielleicht noch gar nicht möglich, weil ich noch etwas in mir zu entdecken, entfalten und entwickeln habe? Oder ist es gar nicht meines, das ich glaube zu wollen? Ist es eine versteckte, unbewusste Laufmasche einer Vaterthema-Verletzung? Was bedeutet Erfolg FÜR MICH - auch wenn es nicht mit den Kriterien, Bildern, Aussagen meines Vaters, der Gesellschaft deckungsgleich ist und ich ihn dadurch unbewusst enttäusche?
Ich genüge MIR - das ist die Freiheit der unbegrenzten Möglichkeiten
Was, wenn ich nur MIR genügen kann, mich so akzeptieren und annehmen, mit all dem wo ich stehe - auch wenn ich selbst gern schon "woanders" sein möchte? Es sonst niemandem Recht machen muss - nicht mal mehr meinen eigenen, vermeintlichen Ansprüche des Verstandes? Egal, was in meiner Angst dann passiert ...
Dann bist du geheilt, Und vor allem FREI. Frei, dich wirklich zu leben. Und all das, was deinem wahren Sein und DEINER Erfüllung entspricht.
Um Menschen und Herzen genau in dieser Thematik bzw auf diesem Weg in die Freiheit des eigenen, zufriedenen Seins, der eigenen Bedürfnisse ohne Versagens- und Kontrollskala und der erlebten Selbst-Wertigkeit, die nicht an irgendwelche Kriterien und Bedingungen verknüpft ist, zu begleiten, habe ich einen Kurs "Heile deine VaterWunder / Vaterbeziehung" ins Leben gerufen. Dieser startet in Kürze. Für unverbindliche Infos melde dich gerne bei mir.
Alles Liebe
Edith
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